2009-05-22

#zensursula ist ja still seit einer Woche ...

... daher befürchte ich das Schlimmste - ein kurzer Querschnitt.

Nach den extremen verbalen Ausrutschern der 'Politikerkaste', die irgendwie gewollt erscheinen, war ich um so irritierter, das meine eigene Familie nicht nur kritisch zuhört, sondern sogar die Petition mitzeichnet? Es gibt also noch Motivationsspielraum! Besonders hilfreich hierbei das wunderbare kleine Site-Projekt zeichnemit.de, welches die Fakten schön korrekt zusammenfasst und einen aktuellen Stand zur Petition abbildet - im Moment ca. 91.000 Stimmen gegen die geplanten DNS-Sperren.

Offline die Leute mobilisieren.
Wer sich immer noch nicht so richtig für die aktuelle Debatte um Technik, Wissen, Internet und Politik interessiert, dem sei der Kurzfilm bei dubistterrorist.de nahe gelegt - nicht alles darin Dargestellte entspricht bereits dem IST-Zustand, technisch möglich sind jedoch alle visualisierten Inhalte.

Passend zum morgigen 60. Geburtstag des Grundgesetzes kann man ja auch klassisch ein paar Unterschriften sammeln und die PDF-Version der Petition zum Ausdrucken und per Fax versenden mal mitnehmen. Nebenbei noch das Grundgesetz dem Staate und den Mitbürgern ein wenig näherbringen bei der Aktion (neudeutsch: 'Flashmob')"Grundgesetzlesen".

Die besseren Zusammenfassungen schreiben eh die Profis. Wenn bei wirres.net was steht, hat es i.d.R. mehr als Hand und Fuss. Auch war der Briefkasten von Johnny Haeusler bei spreeblick interessant befüllt, mit einem stark kommentierten Brief von Frau von der Leyen - die Kommentare sind ... lesenswerter.

Positiv irre hingegen sind die Stellungnahmen von Fußballfans, in diesem Fall vom Verein Schalke 04. Da sich der Fan an für sich wohl doch nicht als Stimmvieh betrachten lassen will, stehen sowohl die (Achtung, merkwürdige Namen) 'Ultras Gelsenkirchen' als auch das 'Königsblog' auf der Seite der Petition gegen die Regierungspläne zu den DNS-Sperren - Sportfans mögen bitte verzeihen, das ist mal gar nicht meine Welt - aber Dank und Respekt für das Engagement.

Ach ja, zu guter Letzt - den Begriff "Piratenpartei", oder erstmal "Pirat Partiet" kann man sich schon mal merken, denn mit mehr als ziemlicher Sicherheit werden die Piraten in das EU-Parlament einziehen - und sei es nur mit den schwedischen Stimmen.

Erstens ist die schwedische Piratenpartei nach den unsäglichen Rechtsdebakeln umvoreingenommene Richter drittstärkste Mitgliederpartei(!) im IKEA-Land geworden und zweitens rocken die Piraten obendrein die klassischen Umfragen innerhalb Schwedens auf dem gefühlten dritten Platz. Sozusagen eine Art Eurovision Polit Contest. Zumindest hat die englischsprachige Nachrichtenseite Schwedens auch noch einen eigenen Nachrichtenreiter für 'The Pirate Bay' eingerichtet - also auch noch Mainstream - fast unwählbar ;-)